Jahresbericht SCS, Saison 1996/97

Inhaltsverzeichnis:

  1. Der Morgen danach
  2. Wintersaison
  3. Sommer- und Frühlingsanlässe
  4. Dank

Der Morgen danach:

Die HV endet früh morgens bei Kaffee und Gipfeli bei Bruno und Myrta Inauen. Während sich die einen bereits wieder an die erste Bierflasche getrauen, döse ich einmal mehr im fremden Kanappe, höre auf die gemütlich tickende Stubenuhr und lasse die vergangene HV und das kommende Jahr in meinen Träumen dahinfahren. Ich kann es vorwegnehmen. So kurz wie dieser Traum, kam mir das vergangene Jahr vor. Aber die Geschehnisse entwickelten sich etwas anders.
 

Wintersaison

Bis zum ersten Schneefall, welcher bereits Ende November folgen sollte, war noch einiges zu tun.

Beim wöchentlichen Skiclub-Turnen versuchte ich einige Pfunde abzunehmen. Trotz allen Anstrengungen mit zeitlichen Kurzerfolgen, ist mir dies, leicht ersichtlich, nicht gelungen. Sicher nicht schuld an diesem Maleur waren die 5 Vorturner, welche uns während des ganzen Jahres mit einem abwechslungsreichen Programm auf Trab hielten. Zum Glück bin ich nur eines von vielen Mitgliedern, welche die wöchentliche Ertüchtigung besuchen, sonst würden sich die Vorturner noch entmutigen lassen....

Der vierte JO-Sponsor sollte gefunden werden. Danach definitive Erstellung und Unterzeichnung der Verträge, und fertig. Alles war so schön ausgedacht. Wäre da nicht Sepp Dobler gewesen.

Ihn und Albert, also das Pneuhaus Dobler, wollten wir nämlich als vierten JO-Sponsor gewinnen. Das Pneuhaus liess mit sich reden. Doch schon ziemlich bald schlug uns Sepp etwas Neues vor: Er meinte, er könne uns gegen Unterhalts- und Abschreibungskosten günstig einen VW-Bus zur Verfügung stellen. Mittels Werbeaufschriften sollen wir diese Kosten decken.

Anfangs standen wir der Idee ebenso skeptisch gegenüber wie uns dieselbe nach einigen Diskussionen und Überlegungen gefiel.

Vor allem folgende zwei Fragen stellten sich, bzw. waren zu klären:

  1. Können wir genügend Interessenten/Sponsoren für die Werbeaufschriften finden, damit wir die Kosten tragen können?
  2. Wer verwaltet den Bus, wer sorgt für den Bus?
Der Sponsoren-Ausschuss traf sich mit Sepp Dobler, welcher bereits erste Sponsoreninteressenten mitbrachte. Bedingung war, dass der Bus die Clubkasse nicht belasten darf. Gesagt – getan. Ein anstrengender und hektischer Monat mit vielen Telefonaten und Anfragen lag vor uns. Die Sponsoren konnten glücklicherweise schnell gefunden werden. In der Person des ehemaligen Hüttenwartes Bruno Inauen hatten wir den idealen Busverwalter. Warum also nicht?

Danach waren nur noch die ausstehenden JO-Sponsoren-Verträge, der Unterhaltsvertrag für den Bus, die Bus-Sponsoren-Verträge, ein Bus-Reglement, das km-Buch und ein Reservationsprotokoll zu erstellen.

Zwar noch ohne Werbeaufschriften, aber immerhin mit Dachständer transportierte uns unser Sportbus am 14./15. Dezember erstmals ans Leiter-Fortbildungswochenende ins Engadin. Welch ein Gefühl!

Ende November lag bei uns bereits der erste Schnee, welcher der JO einen Trainigsbeginn am 30. November erlaubte. Auch war die Eggli-Strecke mit der weissen Pracht bedeckt. Ideen, die Eggli-Abfahrt als Chlausenabfahrt durchzuführen, gebaren, wurden jedoch wieder verworfen, da einerseits das Interesse anfangs Dezember noch zu gering eingeschätzt wurde, anderseits die Hoffnung auf mehr Schnee im späteren Winter bestand. Petrus gönnte uns dies jedoch den ganzen Winter nicht, womit, und ich glaube nicht zu übertreiben, das in Innerrhoden beliebteste Volksrennen nicht durchgeführt werden konnte.

Beim Jass-Turnier am Chlausabend vom 6. Dezember liessen wir uns nicht lumpen, und verteilten teure und begehrte Preise wie eine Sofortbildkamera (ein Spiegel), ein Video (eine Flasche Wein mit einem Deo) oder ein begehrtes „Wochenende für zwei". Der St. Nikolaus und seine Schmutzlis, gekonnt umgesetzt von Kletus Dörig mit Andy Zwicker und Emil Streule, mussten diversen Mitgliedern die Leviten lesen.

Nachdem der Freundschafts- und Clublanglauf mangels Schnee anfangs Dezember nicht durchgeführt werden konnte, fand das alpine Freundschaftsrennen traditionsgemäss am 26. Dezember auf der Ebenalp statt. Der SCBW gab sich alle erdenkliche Mühe, ein würdiges Rennen auszuflaggen. Schade, dass nicht mehr Clubmitglieder dieses freundschaftliche Rennen besuchten.

Das Snowboard-Meeting, wegen schlechten Wetters vom 22. auf den 28. Dezember verschoben, werden all jene nicht vergessen haben, welche auf der harten bis unheimlich harten Piste ihre ersten Fahrt-, bzw. Sturzversuche machten.

Trotzdem, oder zumindest für die den Snowboarder überlegenen Skifahrer, waren die Schnee- und Pistenverhältnisse auf der Ebenalp weiterhin gut, wenn auch nicht überragend. Jedenfalls gut genug, um am 19. Januar das Clubrennen durchführen zu können. Gedacht – abgemacht - geplant – inseriert - ein Rundschreiben versandt - und schlussendlich doch abgesagt.

Nicht alle Verantwortlichen der Luftseilbahn Wasserauen-Ebenalp waren gleicher Meinung wie wir. Man könne nicht eine Piste für uns reservieren. Trübsam war der Sonntag: eine leergefegte Ebenalp, trotz guten Pistenverhältnissen für ein Clubrennen – kein Rennen und ebensowenig Freiskifahrer.

Nach diesem kleinen Disput hofften wir dringend auf Schnee, denn um jede Traininigspiste musste gebangt werden und schon gar keine Rennen durften durchgeführt werden.

Mitte Februar entschärfte sich die Situation. Erfreulicherweise war am 16. Februar bei herrlichen Wetter- und Pistenverhältnissen die Clubhütte wieder von Jung und Alt besucht. Noch immer konnte bei der Clubhütte noch keine Skipiste erstellt werden, doch etwas mehr Pistenfläche war vorhanden. Gott sei Dank hatten nun die Verantwortlichen der Ebenlpbahn Einsicht und das Schülerrennen durfte auf den Samstag angesagt werden. Unsere JO-Tätigkeit ist sicher mit ein Grund, dass sich heute die Schüler nicht scheuen, auch auf die Ebenalp skifahren zu gehen. Mit 98 Teilnehmenden war das Schülerrennen sehr gut besucht.

Als dann Mitte Woche auch der Sonntag für ein Rennen freigegeben wurde, packten wir die Chance beim Schopf und sagten äusserst kurzfristig das Clubrennen an. Für ein Inserat in der Zeitung reichte es nicht mehr, weshalb der telefonische Informationsdienst gewählt wurde. Die Strapazen hatten sich gelohnt. Mit 58 fahrenden Clubmitgliedern war das Rennen mit der kürzesten Ansagefrist gut besucht. Bei idealen Schnee- und Pistenbedingungen stellten im Slalom Hans Huber und Katrin Fässler, beim Riesenslalom Chläus Fritsche und wiederum Katrin Fässler die Tagesbestzeiten auf. An dieser Stelle allen Mitgliedern für das Verständnis und das kurzfristige Umdisponieren herzlichen Dank.

Im anschliessenden Rangverlesen im Rest. Schäfli Steinegg brachte uns Zauberer Mr. Amadeus nicht minder ins Lachen wie ins Staunen. Zwar kamen die braunen und gelben Hasen von M. Niederer nicht vor. Jedoch, wie war das mit dem Ehering von Rita Manser oder der Uhr von Rosi Langenegger??

Im Februar lief die Evaluation eines neuen Club-Skianzuges auf Hochtouren. Von verschiedenen Seiten wurde Interesse für einen neuen Skianzug bekundet. So beschloss die Kommission, sich dessen anzunehmen.

Ein Ausschuss überzeugte sich im TMC Zürich von den möglichen Modellen. Schliesslich machte die Marke M’Over das Rennen. Obwohl der Anzug kein Billig-Jakob-Angebot ist, war sich der Ausschuss und die Kommission auf Grund der Qualität und Funktionalität einig, auf das richtige Modell getippt zu haben. Der Bestellungseingang bestätigte dies Anfangs April: 61 Jacken (34 blaue und 27 schwarze) und 43 Hosen durften bestellt werden.

Am 8./9. Februar ein weiterer Doppelanlass: Am Samstag das JO-Rennen und am Sonntag kam der Höhepunkt des diesjährigen Skiwinters. Zeitgemässe Pop- und Rockmusik im Tal-Kessel des Klusliftes, Speakerstimmen und laufend neue Tagesbestzeiten waren zu hören. Eine Atmosphäre wie an Weltcuprennen oder Snowbard-Highligths. Was ist da los?

Die schon länger im Hinterkopf steckenden Gedanken, wie das Sie&Er-Rennen wieder mehr Fahrer anlocken könnte, wurden umgesetzt: Der bereits im Vorjahr gut angekommene Parallelslalom konnte neu mit mehreren Partnern und Partnerinnen absolviert werden. Nach jedem Lauf gab es einen Gratis-Glühwein, gestiftet vom Rest. Ebenalp.

Der eigens hierfür ausgebildete Speaker Kletus Dörig kommentierte die Rennläufer analytisch und animierte gleichzeitig die weiteren Läufer. Höhepunkt dieses Rennens war sicher das Ehepaar Chifler von SF DRS, welches die Richtzeit für die Plauschkategorie fuhr und eine fernsehwürdige Schaueinlage zeigte. Herzlichen Dank an Maurus Gmünder und Christoph Ulmann, welche einen Tag zuvor noch nichts von ihrem Glück wussten.

Die 2.5 Stunden lockere Rennatmosphäre werden mir unvergesslich bleiben. Mit 93 Personen, welche sich in diesem Rennen zu 85 Paaren vereinten - das sind rund 3x soviel wie in den vergangenen Jahren - war das Ziel erreicht und der Mehraufwand mehr als gerechtfertigt.

Was wäre wohl geschehen, hätten sich der Nebel und der Sturm am Morgen nicht pünktlich um 12.30 Uhr verzogen? Gespannt warten wir auf das nächstes Jahr.

Zwei Wochen später dann der Clubausflug ins österreichische Damüls. Snowboard’s und Carving-Skis’s standen ebenso zum Testen bereit, wie die zahlreich vorhandenen Skibaren. Der Abend zeigte sich erstmals etwas anders als gewohnt: Der Gastwirt verwandelte sich in einen Disc-Jockey und mit ihm das Berggasthaus in eine Discostube. Schade nur, dass er jeden Musikwunsch als persönliche Kritik auffasste.

Über die Tanzszenen unter, über und auf den Bars, über Bollonaisen und dergleichen möchte ich hier ebensowenig Worte verlieren, wie über die nächtliche Bergungs- und Rettungsaktion...
 

Sommer- und Frühlingsanlässe

Erstmals wurde Ende Mai ein Bike-Wochenende durchgeführt. 13 Mitglieder, bunt gemischt vom Fanatiker bis zum Möchte-Gern-Biker Urs Bischofberger, war alles vertreten. Folgende Stichworte blieben mir:

Samstag schönstes Wetter – eine Tour auf faszinierenden Wald- und Nebenwegen ins benachbarte Bergün – die 61 km wurden von allen in gemütlichen 7 Stunden fast unbemerkt zurückgelegt – Nach dem Nachtessen Billard in einem Pub - Der Sonntag verregnet – Trotzdem wurde eine zweistündige Biketour unternommen – welche mit dem Höhepunkt in der Abfahrt der Skipiste Lenzerheide endete – Das beeindruckendste aber: überall freundliche Gesichter und kein böses Wort gegen die Biker. Ein tolles Wochenende.

Danach folgten folgende Anlässe:

Erwähnenswert sicher wieder der diesjährige Überraschungsanlass: Am Morgen absolvierten wir die längste Rodelstrecke der Schweiz – am Mittag dann die Street-Parade in Zürich. Nicht nur als Zuschauer, sondern gleich als einheitliche Truppe traten wir nach unserer Kostümierung unter den 500'000 Ravern auf. Diesen Anlass in Worte zu fassen – undenkbar – das muss man erlebt haben – einen kleinen Einblick bietet Euch das Photoalbum.

Während dem letzten Jahr durften wir folgenden Clubmitgliedern Spalier stehen:

Allen Neuvermählten alles Gute für die Zukunft und herzlichen Dank für die jeweils grosszügigen Spenden! Eine Bitte an all jene, welche sich in Zukunft das JA-Wort fürs Leben geben: Schickt uns doch eine Anzeige, damit wir rechtzeitig vorbereiten können.

In der vergangen Saison absolvierten wiederum einige Mitglieder J+S-Kurse im Skifahren. Wie bereits gehört, wurde auch ein Speakerkurs des OSSV besucht. Des weiteren vertraten mehrere Delegationen unseren Club bei allen für den Verein wichtigen Anlässen, so z.B. bei der

 

Dank

„Was du mit Geld nicht bezahlen kannst, das bezahle wenigstens mit Dank". Dieses Sprichwort, so scheint mir, erlangt von Jahr zu Jahr grössere Bedeutung. Und so liegt es mir besonders daran, diesen Dank heute auszuteilen.

In der vergangenen Saison wurde in der Mittelbeschaffung durch Sponsoring neue Wege gegangen. Ebenfalls wird uns im nächsten Winter ein neuer Skianzug wieder zu einem einheitlicheren Erscheinungsbild verhelfen. Vermehrt durften und müssen wir auf die Hilfe von Euch Mitgliedern zählen.

Sponsoring – ein Geben und Nehmen – dies eine vereinfachte Definition. Diesem Grundsatz kann auch in unserem Fall nicht genug Bedeutung zugemessen werden. Und trotzdem, gerade in unserem Verein, mit unseren beschränkten Möglichkeiten, steckt hinter jedem Engagement unserer Sponsoringpartner viel Idealismus und Verständnis, wenn nicht gar Liebe zum SC und unserem Nachwuchs. Schön dass wir dies verspüren durften. Herzlichen Dank.

Ein nicht minderes „Vergölts-Gott" auch all jenen, die dem SC immer wieder Verständnis und Loyalität, sowie andere kostenlose Leistungen entgegenbringen. Ich denke da z.B. an die neuen Sponsoren von JO und Bus, an Albert Manser für das Drucken der Plakate, Franz Manser und Hermann Ulmann für die Gratis-Lagerräume, usw.

Im weiteren danke ich allen Helfern und denjenigen, die unsere Anlässe mit ihrem Mitmachen und spontanen Erscheinen unterstützten. Nicht ausser acht gelassen werden darf auch die immense Arbeit in unserer JO, Philip und Chläus werden anschliessend darauf zurückkommen. Euer Verständnis für das kurzfristige Ansagen beim Clubrennen und Eure Bereitwilligkeit bei all unseren diversen Anfragen wissen wir äusserst zu schätzen. Herzlichen Dank!

Zum Abschluss möchte ich den wohl grössten Dank an meine Kommissions-Kameraden richten. Um die anfallenden Arbeiten im vergangen Jahr zu bewältigen, mussten 7 offizielle Sitzungen, ein vielfaches an Beredungen und sogar einige Nachttelefonate abgehalten werden. Herzlichen Dank auch an die Partnerinnen oder Partner und an die Familienangehörigen für Euer Verständnis.

Trotz Sponsoring und Clubbus, wird unser Club auch in Zukunft nur durch aktive Mitglieder getragen werden. Nichts gibt dem Verein mehr Auftrieb als Eure Geselligkeit, Euer Mitmachen, Eure Kritik und Eure Anregungen. Besonders dazu ermutigen möchte ich alle Neumitglieder.

Ich bin überzeugt, dass uns der nächste Winter mit der schönsten Sportart genügend Möglichkeiten hierzu bieten wird. Nutzen wir Sie. Ski-Heil!

 


Weissbad, 25. Oktober 1997  Urs Bischofberger , Präsident

Zuletzt geändert am 22.10.1997
verantwortlicher Web-Autor: Urs Manser